Chorportrait


Die Geburtsstunde des Singkreises von St. Aposteln schlug im Mai 1978, als während der Vorbereitung des Pfarrfestes die Idee auftauchte, die Pfarrjugend könnte einen gesanglichen Beitrag zum Programm des Festes leisten. Es war sicher ein Glücksfall, dass Mitglieder der damaligen KJG am Gedanken an gemeinsames Singen Spaß fanden und auch nach dem ersten Auftritt weiterverfolgten. Ein mindestens ebenso großes Glück bedeutete es auch, dass sich in den Reihen der KJG mit Norbert Roschauer ein Musiker befand, der es sich zur Aufgabe machte, als Dirigent den Singkreis zu einem ambitionierten gemischten Chor zu führen.

Die konzertante Premiere erfolgte im Jahr 1981, als sich auf dem Programmzettel Werke von Palestrina, Pachelbel und di Lasso fanden. Verschiedene Konzerte mit geistlichen und weltlichen Chorwerken, die Aufführung der Matthäus-Passion von Heinrich Schütz, die Uraufführung der »Missa brevis« von Norbert Roschauer sowie die Mitgestaltung des doppelchörigen Konzerts mit dem Kirchenchor »Cäcilia« sind nur die größten Ecksteine des musikalischen Lebens unter seiner Leitung. Die musikalischen Aktivitäten des Singkreises beschränkten sich dabei nie auf Viernheim selbst. Durch Vermittlung von ehemaligen Mitarbeitern der Gemeinde bzw. persönliche Kontakte, erhielt der Singkreis immer wieder Einladungen zu Konzerten in befreundeten Pfarrgemeinden.

Einen großen Einschnitt brachte das Jahr 1990, als Norbert Roschauer sich vom Dirigentenpult des Singkreises verabschiedete, um zu anderen musikalischen Ufern aufzubrechen. Mit dem Mannheimer Musikstudenten Rene Schuh hatte der Singkreis einen Nachfolger gefunden, der es verstand, dem Chor ein eigenes Gepräge zu geben, ohne die liebenswerten Eigenschaften des Chors zu kurz kommen zu lassen. Einen ersten Beweis des Könnens des neuen, alten Singkreises stellte ein Konzert mit Kantaten von Bach, Buxtehude und Händel dar. 1993 kam es zur ersten Begegnung mit John Rutter, als dessen »Gloria« in St. Aposteln aufgeführt wurde. 1994 reiste der Singkreis für mehrere Tage nach Rovigo. Höhepunkt der Reise in die italienische Partnerstadt war ein Konzert in der Kirche St. Bartolomeo. Ein Gegenbesuch der italienischen Freunde fand 1997 statt. Einen nachhaltigen Höhepunkt bedeutete das gemeinsame Konzert mit dem Motettenchor Mannheim, bei dem im Oktober 1996 Werke von Bruckner und Poulenc erklangen. Unter anderem mit der Aufführung des »Requiem« des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten John Rutter feierte – durch Krankheit des Dirigenten etwas verspätet – im Frühjahr 1999 der Singkreis St. Aposteln sein 20-jähriges Bestehen. Im Jahr 2000 folgte dann der berufsbedingte Abschied von Rene Schuh in einem gemeinsamen Konzert mit dem ebenfalls von ihm geleiteten Frauenchor 1947 Viernheim. 2001 leitete in einem Projekt der Kirchenchordirigent Hermann Wunderle den Chor und 2002 Herr Felix Wolters.

Seit 2003 hat Herr Ivo Hentschel die Leitung übernommen. Mit einem Psalmenkonzert in 2004, der Begleitung des 10jährigen Jubiläums des Eine-Welt-Kreises mit einer südamerikanischen Messe ebenfalls in 2004, Teilnahme an den Akkordeontagen in 2005 mit der Missa Criolla und 2007 mit der Dvorak-Messe, dem Fauré-Requiem 2006, dem Mozart-Requiem 2008 und Petite Messe solennelle von Rossini 2009 setzte Ivo Hentschel weitere musikalische Höhepunkte. 2010 wurde eine Musikalische Stunde mit  a capella Werke von Heinrich Schütz bis Duke Ellington aufgeführt. 2012 das Sacred Concert von Duke Ellington in Viernheim und auch beim Katholikentag in der Christuskirche Mannheim. 2013 folgte die Chormusik am Nachmittag mit a capella Werken von Barock bis Romantik.

Ein nur kurzes Zwischenspiel, das dann aufgrund weiterer musikalischer Verpflichtungen von ihm nicht weitergeführt werden konnte, hatte dann Thibault Back de Surany von 2013 bis 2014.

Im Sommer 2014 hat Jens Hoffmann die Leitung des Chores übernommen. 2015 gab es einen ersten eindrucksvollen Auftritt mit ihm beim Benefizkonzert zum 40. Jubiläum der Caritas-Sozialstation mit Werken von Brahms. 2016 gestaltete der Chor ein Konzert mit Barber und Lauridsen sowie dem Hauptwerk Eternal Light von Howard Goodall. 2017 im Herbst wurde ein erfolgreiches a cappella Konzert mit Motetten aus Frankreich, England, Deutschland, Brahmslieder und schwedischen Liedern aufgeführt.

Seit 2019 hat Martina Egli die Leitung des Chores übernommen. Im März 2019 nahm der Chor an einem Benefizkonzert mit weiteren Viernheimer Chören und musikalischen Gruppierungen anlässlich des 25 jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft mit dem Department Silly (Burkina Faso) teil. Ein geplantes eigenes Benefizkonzert anlässlich der Dachsanierung der Auferstehungskirche musste aber 2020 fünf Wochen vor der Aufführung aufgrund Corona-Lockdowns abgesagt werden. In den folgenden zweieinhalb Jahren konnte zumeist nur online, im Freien oder später dann auch hybrid also teilweise in Präsenz und online geprobt werden. Sehr erfolgreich (ca. 1800 Abfragen) waren die einzeln eingespielten dann gemeinsam auf der Webseite dargestellten Chorauftritte an Weihnachten 2020 und Ostern 2021. In dieser Zeit waren dann auch nur einige Gottesdienstbegleitungen an Neujahr 2022 und Ostern 2022 mit wenigen Teilnehmern in Präsenz möglich. Im Oktober 2022 konnte dann das Benefizkonzert unter der Überschrift “Verleih uns Frieden” mit Werken von Bach, Purcell, Mendelssohn, Rheinberger, Schronen…erfolgreich nachgeholt werden.

2023 war das BUGA Jahr. Nach einem sehr erfolgreichen Aufruf für einen BUGA MitSingChor (20 Interessenten) im Januar 2023 starteten die Probearbeiten für einen Auftritt im Luisenpark am 11.5. Davor gab es noch einen ersten Auftritt Ende April im Viernheimer Vogelpark zu den “Tagen der Erde”. Am 28 Juli gab es einen weiteren Auftritt beim Tag der Partnerschaftsstadt Viernheim im Pavillon der Metropolregion Spinelli. Der krönende Abschluss des BUGA-Jahres war dann das Chorfestival am 24.9. in der Baumhainhalle Luisenpark, bei dem der Singkreis sogar als erster in seiner Kategorie “Gemischte Chöre” mit einem Silberpreis ausgezeichnet wurde.